Einmal im Jahr dreht sich alles um den Ehrentag des Nachwuchses – möchte man meinen.
Tipp zum Thema:
Bei den zahllosen Möglichkeiten, einen spannenden Geburtstag für Kinder zu gestalten, gerät das eigentliche Ziel manchmal aus dem Fokus: Den Kindern einen tollen Tag zu bieten. Unser Artikel möchte zeigen, weshalb weniger manchmal mehr ist.
Wenn Planung und Einladung zur Herausforderung werden
Noch bevor der Kindergeburtstag stattfindet, ist so manche organisatorische Hürde zu meistern. Viele Eltern planen Ausflüge mit der Kindergruppe und müssen frühzeitig Ort und Zeit in Freizeiteinrichtungen buchen. Es gilt zu prüfen, ob die Aktivität allen Kindern gerecht wird – schließlich ist nicht jeder sportlich oder künstlerisch begabt.
Auch die Einladung zum Geburtstag kann manchmal nicht mehr ohne „Disclaimer“ geschrieben werden. Hinweise, was die Kinder dabeihaben sollten und was sie vor Ort erwartet, sind manchmal nötig. Wer in den eigenen vier Wänden feiert, wird auch beim Kochen und Backen einiges berücksichtigen müssen: Ob Allergiker oder Vegetarier – schon in den jüngsten Jahren muss an einige Vorlieben und Einschränkungen gedacht werden.
Wenn der Geburtstag zum Wettstreit wird
Natürlich wünschen sich alle Eltern, dass ihr Nachwuchs und dessen Freunde eine tolle Geburtstagsfeier erlebt. Unbemerkt wird aus Spiel und Spaß für die Kinder jedoch ein Wettkampf, den die Erwachsenen auf dem Rücken der Kinder austragen.
„Wieso tun wir uns das eigentlich an?“, fragt die Autorin der Kolumne Der perfekte Kindergeburtstag im Gesundheitsjournal der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER. Statt Wettlauf und Sackhüpfen stünde bei heutigen Kindergeburtstagen oft der Eltern-Contest im Mittelpunkt.
Bei allen Planungen und Ideen bleibt eins oft auf der Strecke: Was wünscht sich das Geburtstagskind selbst? Und was ist mit seinen Freunden am einfachsten und besten zu realisieren? Kein Kind erwartet ein Groß-Event, sondern kann bereits mit kleinen Dingen und Spielen Spaß haben. Es darf gerne etwas minimalistischer geplant und an einen Kindergeburtstag „wie früher“ gedacht werden, um für echte Freude zu sorgen.
Weg von der Event-Kultur
Natürlich gibt es spannende Ausflüge und Freizeiteinrichtungen, die für einen Kindergeburtstag wie gemacht sind. Wenn der eigene Sohn oder die eigene Tochter lieber im kleinen Rahmen und ruhig feiern möchte, darf der Kindergeburtstag gerne zu Hause stattfinden.
Kinder sind ohnehin aufgedreht, wenn sie ausgelassen feiern dürfen. Ein ungewohntes Umfeld mit vielen Reizen und einer langen Hin- und Rückfahrt können für zusätzlichen Stress sorgen. Bei einem Kindergeburtstag zu Hause dürfen die Kids dafür zur Ruhe kommen und können sich kreativ ausleben, wie es sonst im Alltag vielleicht nicht möglich ist.
Es spricht nichts gegen gemeinsames Basteln oder Spiele, die bereits vor einigen Jahrzehnten auf keinem Kindergeburtstag fehlen durften. Für diese muss nicht einmal teures Geld gezahlt werden – und selbst ein paar Bastelmaterialien dürften günstiger sein als der Eintritt in Kino oder Freibad.
Im Idealfall lässt sich im Vorfeld mit dem Geburtstagskind absprechen, welche Wünsche dieses für seine Feier hat. Hier gilt es als Eltern, nicht unbewusst eigene Vorschläge und Ideen zu unterbreiten. Vielleicht möchte das eigene Kind einfach nur mit Freunden im Garten spielen oder vor Ort etwas erleben. Genau dies sollte erfüllt werden – schließlich hat der eigene Nachwuchs nur einmal Geburtstag. Wer möchte schon, dass Sohn oder Tochter ihren Ehrentag mit einer schlechten Laune verbringen?
Einfaches Kochen und Backen ist erlaubt
Der gleiche Ansatz gilt, wenn Ihr leckere Rezepte für den Kindergeburtstag plant. Natürlich solltet Ihr die Sorgen von Eltern ernstnehmen, deren Nachwuchs eine glutenfreie oder vegetarische Speise wünscht. Dies heißt aber nicht, dass jeweils fünf Gerichte beim Backen und Kochen zur Auswahl stehen müssen.
Es muss nicht die riesige Auswahl an Leckereien sein. Außerdem erwartet niemand von den Eltern, als Meisterköche die feinsten Speisen für die Kids auf den Tisch zu bringen. Wer an die eigene Kindheit zurückdenkt, weiß: Spagetti mit Tomatensoße gingen eigentlich immer. Und einen ähnlichen Geschmack werden auch die meisten Kinder heutzutage noch mitbringen.
Wie wäre es, wenn Ihr mit dem Nachwuchs zusammen kocht und backt? Dies mag zwar für etwas Chaos in der heimischen Küche sorgen. Ihr bekommt die Kinder jedoch beschäftigt und gebt ihnen das gute Gefühl, dass sie etwas „eigenes“ während des Geburtstags geschaffen haben. Dies gilt natürlich auch für den Bastelspaß, dessen Endergebnis viel spannender ist als irgendein gekauftes Gastgeschenk aus Plastik.
Kinder ihre Kindheit genießen lassen
Die Kindheit sollte eine schöne und unbeschwerte Zeit sein. Dies gilt umso mehr für den Kindergeburtstag, wenn der eigene Nachwuchs mit seinen Freunden feiern darf. Damit sich Kinder frei entwickeln. Gerade deshalb heißt es, Mut zu zeigen und den Geburtstag als altersgerechte Event zu planen. Wer es schafft, über den eigenen Schatten zu springen und nicht den „Contest“ mit anderen Eltern anzunehmen, kann das vielleicht schönste Geschenk selbst erhalten: Fröhliches Lachen von Kindern, die Spaß auf der Geburtstagsfeier hatten.